Die Einrichtung von Fotoarchiven, die sich auf die Reproduktion von Kunst und Architektur spezialisierten, begann bald nach Ankündigung der ersten fotografischen Verfahren –Daguerreotypie und fotogenische Zeichnung beziehungsweise Salzdruck – zu Beginn des Jahres 1839. Diese Bestände wurden von öffentlichen Institutionen und von Privatpersonen aufgebaut. Das Format der Aufbewahrungsmöglichkeiten fotografischer Abzüge entwickelte sich von Mappen hin zu buchförmigen Solander-Boxen. Ab den 1980er Jahren boten analoge elektronische und digitale Technologien allmählich mögliche Lösungen zur Schaffung digitaler Fotoarchive. Textbasierte Vorhaben standen damals am Anfang des Prozesses. Von der Europäischen Kommission geförderte Forschungsprojekte und andere Initiativen gaben den Anstoß. Die technologischen Möglichkeiten von digitalen Eingabe-, Speicher- und Wiedergabegeräten und die damit verbundenen logistischen und finanziellen Herausforderungen wurden nach und nach angegangen, und 2024 stehen schließlich umfangreiche digitale Bildressourcen für Lehre und Forschung im Bereich Kunst- und Architekturgeschichte zur Verfügung