Léon Busy (1874–1951) war ein Amateurfotograf, der vor allem für seine Autochrome bekannt war, die er in Französisch-Indochina für Albert Kahns Multimedia-Sammlung „Les Archives de la planète“ (Archive des Planeten) angefertigt hatte. Er war nicht nur ein Mitarbeiter Kahns, sondern ab 1921 auch, wie dieser Artikel beleuchtet, der französischen Regierung von Indochina verpflichtet – ein nur wenig erforschter Aspekt von Busys Leben. Er stellte seine Autochrome im Rahmen der Kolonialausstellungen in Marseille (1922) und Paris (1931) aus und war zudem Leiter der Fotografieabteilung des Office indochinois du Tourisme et de la Propagande (Indo-Chinesisches Tourismus- und Propagandabüro). Dieser Artikel bietet Einblicke in mein aktuelles Forschungsprojekt und soll Busys ganz wesentliche Rolle bei der Schaffung kolonialer Propaganda in Farbe für die französische Regierung aufzeigen.