Die kürzliche Ausstellung im Jeu de Paume in Paris mit dem Titel „Chefs-d’œuvre photographiques du MoMA: la collection Thomas Walther“, die erste unter der Leitung von Direktor Quentin Bajac, fand großen Anklang. Eine nähere Betrachtung von Schau und Standort, angefangen beim grandiosen Titelbegriff „Meisterwerke“, wirft jedoch eine Reihe von Fragen auf, wenn die Verkäufe eines Privatsammlers an ein bedeutendes Museum auf eine Art präsentiert werden, die die kommerzielle Grundlage des An- und Verkaufs von Privatsammlungen verschleiert. Wir können auch fragen, ob die persönliche Auswahl an Fotografien einer bestimmten Periode – hier von 1900 bis 1940 – durch einen Sammler dazu dienen soll, Geschichte durch Kennerschaft zu ersetzen. Schließlich scheint eine solche Schau auch eine neue Richtung des Museums anzudeuten, das unter der vorherigen Führung von Marta Gili in seinen Ausstellungen nach Gleichberechtigung der Geschlechter strebte und einen ausgeprägt umfassenden Ansatz verfolgte.